Digitale Elternarbeit an der Volksschule (DEV)

Abstract

Mit dem Begriff Digitalisierung werden tiefgehende und längerfristige Entwicklungsprozesse bezeichnet, die alle Lebensbereiche erfassen. Innerhalb der Erziehungswissenschaft beschäftigt sich insbesondere die Medienpädagogik mit der Digitalisierung, Fragen der Schulorganisation oder Kommunikation, zu welchen die Elternarbeit gezählt werden kann, bleiben weitgehend ausgeklammert. Dabei bieten unter anderem interaktive Websites neue Kommunikationsmöglichkeiten, die über einen reinen Informationsaustausch hinausgehen. Sie besitzen damit transformatives Potential, welches nicht zuletzt für eine partnerschaftliche Gestaltung der Zusammenarbeit zwischen Eltern und Schule genutzt werden könnte, wie sie wiederholt gefordert wird. Aktuelle empirische Arbeiten, die sich an der Schnittstelle Digitalisierung und Elternarbeit bewegen sowie solche, die Schulwebsites fokussieren, stammen vorwiegend aus dem angelsächsischen Raum, entsprechende Arbeiten aus der Schweiz fehlen weitestgehend. Insgesamt kommen die vorliegenden Arbeiten zum Schluss, dass neue Technologien die Art der Kontakte zwischen der Schule und den Eltern verändern und dass der Einbezug von Eltern mit dem Einsatz verschiedener Technologien gefördert werden kann. Gleichzeitig betonen sie, dass das Potential neuer Technologien selten genutzt wird und dass vor allem angesichts der raschen technologischen Veränderungen mehr Forschung in diesem Bereich notwendig ist.
Aus diesen Befunden leiten sich die folgenden drei Hauptfragenstellungen ab:

  • Wie präsentieren sich Deutschschweizer Volksschulen den Eltern auf ihren Websites?
  • Unter welchen Bedingungen werden Websites von Schulen konzipiert, eingerichtet und unterhalten?
  • Wie werden die Schulwebsites von Eltern genutzt und wahrgenommen?

Diese Fragen, welche im Hinblick auf technische und inhaltliche Aspekte differenziert werden, werden mit Hilfe eines dreiphasigen Forschungsdesigns beantwortet: Im Rahmen von Phase 1 werden vierzig Websites von ausgewählten Deutschschweizer Schulen quantitativ und qualitativ analysiert. Die Auswahl basiert auf einer Typologie, die im Rahmen eines aktuell an der PHBern laufenden Projektes entwickelt wird und in deren Zentrum die beiden Dimensionen Digitalisierung und Elternarbeit stehen. Für Phase 2 werden aus dieser Stichprobe acht Schulen anhand des Prinzips der maximalen Kontrastierung ausgewählt und in deren Umfeld problemzentrierte Interviews mit der Schulleitung und ausgewählten Eltern geführt. In der abschliessenden Phase 3 werden die Erkenntnisse, die in den vorangehenden beiden Phasen generiert wurden, in einer Synthese zusammengeführt um Antworten auf die drei Hauptfragestellungen zu erhalten.

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